Chronik
Aus der Chronik des Musikvereins:
Im Jahre 1910 kam es zur Gründung des Musikvereins Züschen. Es fanden sich neun Musiker zusammen, und gründeten den Verein. Dies waren: Fritz Oberließen (Hobelandes), Fritz Brieden (Kuhl), Josef Oberließen (Josefs) Fritz Völlmecke (Köstes), Josef Reuter (Sanders), Josef Kießler (Schmieres), Fritz Kappen (Schreibers), Fritz Völlmecke (Blüggels) und Josef Kappen (Putzes). Josef Kappen übernahm die Leitung der Kapelle.
Man musizierte bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. Mit Beginn des Krieges kam es zu einer Zwangspause. Doch schon bald nach dem Krieg fand man sich wieder zum Musizieren zusammen.
Im Jahre 1921 wurden erstmals einheitlich neue Instrumente gekauft. Diese wurden von den Einnahmen der Feste langfristig abbezahlt. Der Verein wuchs bis 1926 auf 16 Musiker an.
Im Jahre 1926 trat Josef Kappen als Kapellmeister zurück und Fritz Völlmecke übernahm die Leitung. Im Jahr 1933 übernahm Wienand Schäfer für ein Jahr die Leitung und gab diese dann wieder an Fritz Völlmecke ab.
Im Jahre 1935 feierte der Musikverein sein 25 jähriges Bestehen. Der Verein war aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Die Begeisterung für die Musik wuchs. Als dann 1939 der Zweite Weltkrieg begann, hatte dies zur Folge, dass alle Festlichkeiten und Veranstaltungen abgesagt wurden.
Der erste öffentliche Auftritt war erst wieder im Herbst 1945 beim Kartoffelbraten des Sauerländischen Gebirgsvereins. Von nun an wurde wieder Musiziert und neue Musiker angelernt. Zu den neuen Musikern gehörten Klemens Kappen (Putzes), Fritz Oberließen (Hobelandes), Helmut Völlmecke (Blüggels) und Martin Kielmann. In Martin Kielmann fand der Verein einen begeisterten Musiker und späteren Dirigenten, der sich große Verdienste beim Aufbau der Kapelle erworben hat.
Im Jahre 1946 fanden die ersten Schützenfeste wieder großen Anklang. Schon in diesen Jahren war der Verein im Kreis Brilon gut bekannt und man spielte bis nach Antfeld. Als Proberaum wurde eine Holzhütte im „Siepen“ genutzt. Erst im Jahre 1954 bekam der Musikverein von der Gemeinde einen Proberaum in der Alten Schule gestellt.
Im Jahre 1964 veranstaltete der Musikverein Züschen erstmals das traditionelle Weihnachtskonzert im Saale Peters. Im Jahre 1965 feierte der Verein sein 55 jähriges Jubiläum. In diesem Jahr verstarb der Kapellmeister Martin Kielmann nach unheilbarer Krankheit. Nach einiger Zeit übergab man die Leitung der Kapelle an Berthold Thüsing.
In den nächsten Jahren spielte der Musikverein auf immer mehr Veranstaltungen, wie: Konzerte, Sportfeste, Karneval, Ständchen und größere Schützenfeste (Hallenberg, Winterberg)
Im Jahre 1975 veranstaltete der Verein, anlässlich seines 65 jährigen Bestehens ein großes Musikfest. Dieses Jubiläumsfest war gleichzeitig ein guter Anlass, um neue Uniformen anzuschaffen. Im Jubiläumsjahr zählte der Verein 31 aktive Musiker.
Im Jahre 1977, nachdem Berthold Thüsing aus beruflichen Gründen Züschen verlassen musste, übernahm Matthias Reuter die musikalische Leitung des Vereins. In dieser Zeit spielte der Verein bereits auf acht Schützenfesten.
Ein großer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war 1980 die Reise nach Amerika. (Foto-1, Foto-2) Anlässlich eines Oktoberfestes spiele die Kapelle (mit 35 Musikern) an drei Festtagen zum Tanz auf. 1983 ging es nach Berlin. Hier fand die Preisverleihung anlässlich des Wettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden“ statt. Mit 12 anderen Dörfern erhielt Züschen die Goldmedaille. Zur Preisverleihung gab´s ein Konzert in den Messehallen unter dem Funkturm. Mit einem großen Festakt feierte der Musikverein Züschen im Jahre 1985 sein 75 jähriges Bestehen. Der Verein zählte in diesem Jahr 32 aktive Mitglieder.
In den folgenden Jahren spiele der Musikverein bei vielen verschiedenen Veranstaltungen auf. Hierzu gehörte auch 1989 eine Vereinsfahrt nach Riva am Gardasee, wo der Verein bei einem internationalen Fußballturnier aufspielte. Und eine Fahrt 1991 mit dem Verkehrs- und Heimatverein nach Holland.
Im Jahre 1993 feiert die Dorfgemeinschaft Züschen 750 jähriges Bestehen. Der Musikverein spielt bei den verschiedenen Aktivitäten auf (Bild-1, Bild-2) Nach vielen Überlegungen nimmt der Musikverein im Frühjahr zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte eine CD auf. Die Aufnahmen fanden in der, extra für diesen Zweck hergerichteten Aula der Grundschule statt (Bild-1, Bild-2, Bild-3). Die Aufnahme bekommt den Titel „Musik und gute Laune“. Zu dieser Zeit zählt der Verein 39 aktive Musiker.
Im Frühjahr 1994 ging es dann zusammen mit der Kolpingfamilie Züschen zu deren Partnergemeinde nach Jeßnitz (Bitterfeld). Im September gab es dann die zweite große Herausforderung in dem Jahr. Der Musikverein Züschen spielte, als Festkapelle, auf dem Europaschützenfest in Medebach. In riesigen Lakenzelten, mit Platz für ca. 12000 Gäste, sorgte der Verein an drei Tagen für gute Stimmung. Zu den Programmpunkten gehörte unter anderem der “Große Zapfenstreich” und der Vorbeimarsch des Festzuges an der Ehrentribüne.
Im laufe der Zeit wurde der Probenraum zu klein. Deshalb entschloss man sich im Frühjahr 1998 zum Bau eines neuen Probenraumes. In Eigenleistung und durch Unterstützung der Stadt Winterberg, wurde die „Alte Schule“ Umgebaut und der jetzige Probenraum an das vorhandene Gebäude angebaut. Schon nach kurzer Bauzeit wurde der neue Probenraum im Frühsommer eingeweiht.
Im Jahre 2000 wurde die zweite CD aufgenommen. Die Einspielung der Musikstücke erfolgte im Probenraum, die anschließende Bearbeitung im Tonstudio. Die Aufnehme und die Bearbeitung erfolgte durch das Tonstudio Uli Hoffmann auf Olsberg-Bruchhausen.
Im Jahre 2002 wurde Matthias Reuter für 25 jährige Dirigententätigkeit die Bundes-Verdienst Medaille in Gold verliehen. Dies ist die zweithöchste Auszeichnung der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BVDM), die in NRW erst zum zweiten Mal verliehen wurde.
Im Jahre 2010 feierte der Verein sein 100 jähriges Bestehen und erhielt die Pro-Musica-Plakette verliehen. Diese Plakette ist eine Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für instrumentales Musizieren, die seit 1968 aus Anlass des 100-jährigen Bestehens einer Musikvereinigung vom Bundespräsidenten verliehen wird.
Seit der Generalversammlung 2014 haben Tim Schulenburg und Christian Schauerte die musikalische Leitung des Vereins übernommen. Unter ihrer Stabführung wurde auch erstmalig das Jahresabschlusskonzert zusammengestellt und einstudiert. Es war bereits das 50. Weihnachts- bzw. Jahresabschlusskonzert. Im Laufe des Abends wurde Matthias Reuter für seine über 35-jährige Dirigentschaft und musikalische Leitung die goldene Verdienstmedaille mit Diamant der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) verliehen.
Zur Zeit besteht der Musikverein Züschen aus 63 aktiven Musikern. Hinzu kommen noch Jugendliche, die sich in der Ausbildung befinden.